Am 24. September war es soweit: das MiQua konnte seine erste Wechselausstellung eröffnen! Der Amsterdam Machsor wird als Gemeinschaftsproduktion des MiQua, des Joods Historisch Museum Amsterdam und dem Wallraf-Richartz-Museum noch bis zum 12. Januar 2020 im Wallraf zu sehen sein.

Rund 200 Gäste kamen, um mit uns dieses Ereignis, die Rückkehr des Machsor an dessen Ursprungsort zu feiern. Herr Dr. Dekiert begrüßte die Anwesenden als Hausherr. Frau Laugwitz-Aulbach als Beigeordnete der Stadt Köln für Kunst und Kultur sowie Frau Henk-Hollstein als Vorsitzende der Landschaftsversammlung hoben den Anlass und die Kooperation zwischen Stadt und LVR hervor. Prof. Dr. Emile Schrijver, der Generaldirektor des Joods Historisch Museum hielt einen einführenden Vortrag zum Machsor, der das Manuskript noch einmal eindrücklich in seine Geschichte einbettete und seine hohe Bedeutung für die deutsch-europäische Geschichte unterstrich. Den gemeinsamen Ankauf von LVR und Joods Historischem Museum im Jahr 2017 legte er als beispielhaftes Projekt europäischer Zusammenarbeit dar. Unser Direktor Dr. Thomas Otten führte durch den Abend und entließ die Anwesenden nach dem Vortrag in die Ausstellung.

Eingebettet in eine gesamtheitliche Ausstellungsarchitektur ist der Machsor das Zentrum des Raumes im zweiten Stock des Museums. Umgeben von einer runden Wand werden hier unterschiedliche Aspekte aus der Geschichte, Liturgie und Herstellung des Manuskriptes erläutert. Tablets bieten die Möglichkeit, sich digital durch den gesamten Machsor zu blättern. Eines der beiden Raumfenster ist ebenso thematisch in die Ausstellung eingebunden, denn von hier bietet sich den Besucher*innen ein besonderer Blick auf das Baugelände des MiQua, den Dom und das Rathaus. Kleine Texte an runden Gucklöchern vermitteln die gegenwärtige Stadtarchitektur und die jüdische Geschichte des Ortes.

Der Abend klang mit vielen anregenden Gesprächen im Foyer des Wallraf-Richartz-Museums aus. Wir haben uns besonders gefreut, dass die Förderer, die den Ankauf des Machsor möglich gemacht haben, so zahlreich an diesem Abend vertreten waren.
Besuchen Sie die Ausstellung „Der Amsterdam Machsor – Ein Schatz kehrt heim“ bis 12. Januar 2020 im Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud und sehen auch Sie diese prächtige Handschrift aus nächster Nähe.
Ein Beitrag von Dr. Christiane Twiehaus, Abteilungsleitung Jüdische Geschichte und Kultur im MiQua.
Herzlichen Glückwunsch!
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Die Gemeinde, die diesen Machsor benutzte, wurde zum 1. Oktober 1424 der Stadt Köln „für immer“ verwiesen. Damit erfolgt die Veröffentlichung des Twiehaus’schen Beitrags fast pünktlich zum 595. Jahrestag dieser Vertreibung, was sich als kleine, wenn auch späte Genugtuung sehen lässt.
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