Vom 25. September 2019 bis 12. Januar 2020 zeigen MiQua und das Joods Historisch Museum Amsterdam die Wechselausstellung „Der Amsterdam Machsor – Ein Schatz kehrt heim“ im Wallraf-Richartz Museum & Fondation Corboud.

Das LVR-Museum MiQua zeigt eine bedeutende mittelalterliche Handschrift
Nach vielen Jahren der Überlegungen, Planungen, auch der strittigen Diskussionen ist es jetzt im Bau: Das neue MiQua. LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln entsteht zwischen Rathaus und Museum Wallraf. Und noch bevor es fertig wird, hat es seinen ersten großen Auftritt: Der Machsor kehrt zurück. Ein jüdisches Gebetbuch, eine kostbare, reich verzierte Handschrift aus dem 13. Jahrhundert, ein Zeugnis jüdischer Hochkultur in Köln, kehrt zurück und ist im Museum Wallraf zu sehen. Der Ausstellungsort im zweiten Obergeschoss ist gut gewählt, denn von hier aus ist der Blick frei auf das Museum, das im Bau ist. Auf 331 großformatigen Pergamentseiten beschreibt der Machsor den spezifischen Kölner Ritus zu den jüdischen Feiertagen. Er gilt als eine der bedeutendsten hebräischen Handschriften, verziert mit vielen Malereien, goldenen Großbuchstaben und Tierfiguren, die Ausdruck der künstlerischen Hochkultur Kölns in dieser Zeit sind. Die Geschichte des Machsor entspricht der wechselhaften Geschichte der jüdischen Bevölkerung am Rhein. Spätestens um 1424, als die Juden aus Köln vertrieben wurden, ging der Stadt auch diese kostbare Handschrift verloren. Im 17. Jahrhundert tauchte sie in Amsterdam wieder auf. Erst 1963 in der Kölner Ausstellung „Monumenta Judaica“ war der Machsor wieder am Entstehungsort zu sehen. Erst kürzlich konnte der Landschaftsverband Rheinland, Träger des MiQua, die Handschrift erwerben, gemeinsam mit dem „Joods Historisch Museum“ in Amsterdam. Wenn das MiQua eröffnet wird, wird der Machsor ein Prunkstück im ersten Obergeschoss des Museums sein, als ein wichtiges Dokument jüdischer Kultur in Köln.
Auf 331 Seiten aus Pergament beschreibt der Machsor den spezifischen Kölner Ritus zu den jüdischen Feiertagen.
Der Artikel ist am 24. September 2019 in der Anzeigen-Sonderveröffentlichung Nr. 222 von Kölner Stadt-Anzeiger und Kölnischer Rundschau erschienen.
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