Fördergesellschaft stellt das neue Museum auf dem Ehrenamtstag vor
(English version below) Gehört hatten sie alle schon mal vom MiQua. Aber dass dieses Museum mit seinem unterirdischen Gang durch zwei Jahrtausende demnächst so viel zu bieten hat, das hätten sie sich dann doch nicht vorgestellt.

Sonntag, 3. September 2017, Kölner Ehrenamtstag: Auf dem Heumarkt stellen sich neben zahlreichen anderen Vereinen und Organisationen auch die MiQua-Freunde als ehrenamtliche Fördergesellschaft vor. Vor allem wollen sie natürlich über das zukünftige LVR-Jüdische Museum im Archäologischen Quartier Köln informieren. Und tatsächlich haben die weitaus meisten Besucherinnen und Besucher im Ausstellungszelt zunächst mal diese Frage:
„Was entsteht da überhaupt vor dem Kölner Rathaus?“
Bislang haben sie offenbar viel zu wenig darüber erfahren können.
An den Namen „MiQua“, das wird schnell deutlich, müssen sich manche noch gewöhnen.
„Gefällt mir eigentlich nicht.“
Doch was MiQua ist, wollen die Besucherinnen und Besucher sehr genau wissen. Staunen über die imponierenden 6000 Quadratmeter mit den archäologischen Funden und Befunden.
„Dass es so riesig sein wird, wusste ich gar nicht.“
Das Praetorium kennen die meisten Besucherinnen und Besucher, auch an die Mikwe, als sie noch unter einer Glaspyramide zu besichtigen war, erinnern sich einige, haben auch von den Synagogenresten gehört. Dass dies alles und mehr demnächst zu einer einzigen unterirdischen Zone zusammengefasst und zum Gang durch 2000 Jahre Kölner Stadtgeschichte einladen wird, macht neugierig.
„Wann wird das eröffnet?“ – „Wahrscheinlich 2020.“
Die Frage nach dem Eröffnungsdatum wird deutlich häufiger gestellt als die Frage nach den Kosten. Auf die Antwort (derzeit geschätzt rund 77 Millionen Euro) zucken einige nur mit den Schultern und geben sarkastische Hinweise auf die Renovierungskosten der Kölner Oper.

Ein Roll-up und mehrere plakatgroße Abbildungen locken die Besucherinnen und Besucher ins Ausstellungszelt, das die MiQua-Freunde sich mit dem Förderverein Römergrab Weiden teilen. Besonders neugierig machen die virtuellen Darstellungen der Architekten Wandel Lorch, nicht zuletzt der Grundriss der archäologischen Befundebene. Da er auch das vielen Besucherinnen und Besuchern bekannte Praetorium umfasst, lässt sich damit die Ausdehnung der zukünftigen unterirdischen Ebene leicht nachvollziehen.
Die Computersimulationen mit dem Neubau für das Museum rufen aber auch die Gegner des Projektes auf den Plan. Die Gespräche mit jenen Besucherinnen und Besuchern, die sich immer noch nicht damit abfinden können, dass der Platz vor dem Rathaus bebaut wird, sind nicht einfach. Da reden sich einige regelrecht ihren Ärger von der Seele; es fällt ihnen schwer zu akzeptieren, dass eine Mehrheit im Rat der Stadt sich für den Museumsbau entschieden hat. Das Argument, dass doch zwei neue, zwar kleinere, aber attraktive Plätze entstehen, wollen sie nicht gelten lassen.
Fazit der Präsentation vom MiQua auf dem Ehrenamtstag: Die Neugier auf das neue Museum ist groß und damit auch das Informationsbedürfnis. Einige Skeptiker werden sich wohl nur schwer überzeugen lassen.
Ein Gastbeitrag von Wilfried Hommen, MiQua-Freunde
Beitragsbild: Die Mitglieder der Fördervereine MiQua-Freunde und Römergrab Weiden vor dem gemeinsamen Stand am Ehrenamtstag. © Michael Jakobs / LVR
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Curious about MiQua
Development association introduces the new museum on Volunteer Day
They’d all heard of MiQua at some stage. But no-one could have imagined quite how much this museum, with its subterranean passage through two millennia, could soon be offering.
Image 1: Many come along to find out more about MiQua. © Wilfried Hommen / MiQua Friends
Sunday, 3 September 2017, Volunteer Day in Cologne: At Heumarkt, alongside numerous other associations and organisations, MiQua-Freunde (MiQua Friends) introduces itself as a volunteer-run development association. Among other things they are keen to inform visitors about the future MiQua. LVR Jewish Museum in the Archaeological Quarter Cologne. As a matter of fact, the first thing most visitors to the exhibition tent want to ask is:
“What’s being built in front of Cologne town hall?”
Clearly until now they have been given too little information about it.
It soon becomes clear that some people still need to get use to the name ‘MiQua’.
“I don’t really like it.”
But what MiQua is exactly, is something visitors are keen to find out. They stand in awe as they hear about the imposing 6,000 square metres of archaeological finds and features.
“I had no clue that it’s going to be so big.”
Most visitors have seen the praetorium before. Some still remember the mikveh when you could visit it from beneath a glass pyramid. And some have even heard of the synagogue remains. The fact that all of this and more will be joined together to form a single subterranean zone, inviting visitors on a journey through 2000 years of history of the city of Cologne, arouses curiosity.
“When will it be opened?” – “Most likely in 2020.”
More people enquire about the opening date than the costs. Some simply shrug their shoulders at the answer (currently estimated at around 77 million euros), making sarcastic reference to the renovation costs for the Cologne Opera.
Image 2: The exhibition layout is of particular interest to visitors. © Wilfried Hommen / MiQua-Freunde
A roll-up banner and several poster-size images entice visitors into the exhibition tent, shared jointly by MiQua Freunde and the development association Römergrab Weiden. The projections by architect Wandel Lorch generate a great deal of curiosity, particularly the layout of the archaeological findings level. Given that it also encompasses the praetorium, already known to most visitors, the extension of the future subterranean level is easy to understand.
The computer simulations featuring the construction of the museum do also attract the attention of project opponents. Talks with visitors still struggling to accept that the square in front of the town hall is being developed are not easy. Some use them as an outright opportunity to get things off their chest; they find it difficult to accept that city councillors voted in their majority in favour of the construction of the museum. The argument that two brand new, albeit smaller but more attractive squares will be built is something they cannot accept.
Summary of the MiQua presentation on Volunteer Day: There is a great deal of curiosity about the museum, accompanied by a great need for information. For certain sceptics there is little prospect of persuasion.
A guest article by Wilfried Hommen, MiQua-Freunde
Teaser image: The members of the development associations MiQua-Freunde and Römergrab Weiden in front of their shared stand on Volunteer Day. © Michael Jakobs / LVR
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