Im MiQua:forum dreht sich am 4., 11. und 18. Juli jeweils von 16 bis 18 Uhr alles um das runde Leder. Unter dem Titel „Kick it like MiQua! Ein Blick auf Jüdinnen und Juden im Fußball“ gibt Samantha Bornheim, Mitarbeiterin im Bereich Bildung und Vermittlung im MiQua-Team, Einblicke in jüdische Lebensgeschichten, die den Fußball mitgeprägt haben – in Köln und darüber hinaus. Wer war in Köln aktiv und welche Rolle spielte der Fußball bei der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Israel?
Am 25. Juli, ebenfalls von 16 bis 18 Uhr widmet sich Dr. Christiane Twiehaus, Abteilungsleiterin Jüdische Geschichte und Kultur im MiQua, dem Thema „1424 – Die Ausweisung der jüdischen Gemeinde ‚Up ewige tzyden‘“. Vor genau 600 Jahren musste die jüdische Bevölkerung Köln verlassen – auf ewige Zeiten, wie es im Ratsbeschluss hieß. Doch was wurde aus der Gemeinde? Wo sind die Familien hingegangen? Und war es wirklich eine Ausweisung „Auf alle Zeiten“?
Abendveranstaltungen
Am 18. Juli findet von 19 bis 20:30 Uhr ein Vortrag mit anschließendem Gespräch zum Thema „Vom Platz ins Museum – ‚Jüdischer‘ Fußball zwischen Anfeindung und Vielfalt“ statt. Welche Chancen bietet der Fußball? Wie sehen Herausforderungen für jüdische Sportvereine aus? Was erleben Mitglieder von MAKKABI-Vereinen und welche Rolle spielt die Bildungsarbeit? Der positive Einfluss und das große Potenzial des Fußballs werden oft betont, doch die Erfahrungen sind unterschiedlich. Gemeinsam mit weiteren Expertinnen und Experten spricht Samantha Bornheim über den sportlichen Alltag von Jüdinnen und Juden und wie dieser im Museum neue Perspektiven auf jüdische Geschichte bieten kann.
Am 25. Juli tragen um 19 Uhr in einer zweisprachigen Lesung Dr. Gundula Schiffer und Dr. Christiane Twiehaus unter dem Titel „Da steh ich vor dir, mein König, mein Fels“ das Klagegedicht für Rabbi Uri ben Joel HaLevi von Mordechai ben Eleasar vor. 1216 wird der Kölner Uri ben Joel HaLevi auf Befehl des Erzbischofs hingerichtet. Sein Vergehen ist nicht bekannt. Sein Freund Mordechai ben Eleasar hält seine große Trauer in einem Klagegedicht fest, das die Kölner Lyrikerin und Übersetzerin Dr. Gundula Schiffer neu übersetzt hat. Zusammen mit Dr. Christiane Twiehaus wird sie das Gedicht auf Hebräisch und Deutsch vorlesen und im Gespräch in das 13. Jahrhundert sowie die Gegenwart einbetten.
Bis zur Eröffnung von MiQua auf dem Rathausplatz dient das MiQua:forum im Roten Haus am Alter Markt als „Schaufenster“ in das zukünftige Museum. Jeden Donnerstag ab 11 Uhr können Interessierte im MiQua:forum verschiedene Angebote wahrnehmen, die in die Themen und die Forschungsarbeit des MiQua einführen. Die Kurator*innen und der Direktor des MiQua bieten zudem wöchentlich ein abwechslungsreiches und unterhaltsames Informationsangebot an.
Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Adresse: Rotes Haus, Alter Markt 31, 50667 Köln