MiQua…op Jöck!

Logo des Projekts „MiQua…op Jöck!“. Gestaltung © Katie Bornheim

„MiQua…op Jöck!“ (MoJ), also MiQua unterwegs, ist ein Outreach-Projekt, mit dem MiQua und die Fördergesellschaft MiQua-Freunde e. V. bereits vor Eröffnung des Museums in die Stadtgesellschaft hinein wirken und im Sinne der aufsuchenden Kulturarbeit ihrem Vermittlungsauftrag nachkommen. Das Angebot richtet sich an Lehrer*innen und Multiplikator*innen, die das MoJ in Ihren Unterricht oder Programm für Kinder & Jugendliche einbinden wollen.

Das Projekt ist modular, interaktiv und partizipativ angelegt und bietet Gelegenheit, Neugier, Interesse und Verständnis für unterschiedliche Themenfelder zu wecken. Rein äußerlich handelt es sich bei dem MoJ um einen rollbaren Quader mit ausdrehbaren Segmenten, so dass sich das mobile Möbel am Einsatzort zu einer kleinen Mitmachausstellung mit mehrsinnlichen, biografischen, topografischen und multimedialen Zugängen entfaltet. Auf diese Weise wird der traditionelle Museumskoffer neu gedacht: Präsentationsart und Inhalte regen die Nutzer*innen an, sich aktiv mit bestimmten Aspekten der Geschichte und Archäologie auseinanderzusetzen, sich mit anderen auszutauschen und Fragen zu stellen.

Um eine ganzheitliche Basis für den Wissenstransfer zu schaffen, werden in diesem Projekt analoge und digitale Formate verbunden.

Grafische Zusammenstellung des „MiQua…op Jöck!“. © Sharon Nathan

Mit dem MoJ können einerseits der Erlebnisraum des Museums erweitert und zusätzlich neue interaktive Sozialräume erschlossen werden.

„Als Verb bedeutet „to outreach” hinausreichen, übertreffen oder überwinden. … Outreach beschreibt auch eine bestimmte Organisationskultur im Umgang mit neuen, bisher ausgeschlossenen Besuchergruppen.“

(Scharf/Wunderlich/Heisig 2017)

Versionen des MiQua…op Jöck!

Version 1 „Stadt im Mittelalter“

Eindrücke von der ersten Version: „MiQua…op Jöck! Stadt im Mittelalter“. © mindandvision GmbH

Die Bearbeitung erfolgt in Kleingruppen und ist auf insgesamt vier Schulstunden ausgelegt. Ein*e geschulte Mitarbeiter*in des MiQua fährt mit dem MoJ in die Schule. Die Schüler*innen werden in Kleingruppen eingeteilt. Jede Kleingruppe besteht aus etwa fünf Schüler*innen (je nach Klassengröße) und bearbeitet mithilfe eines Tablets die Aufgaben eines der folgenden Themenmodule:

•Alltag & Zusammenleben

•Macht & Gesetz

•Handwerk & Berufe

•Handel & Straßen

•Kultur & Religion

Parallel zur Bearbeitung erstellen die Schüler*innen ein Plakat, das abschließend allen Teilnehmer*innen präsentiert wird. Auf diese Weise erhalten alle einen Überblick über alle Themen.

Das Projekt „MiQua…op Jöck! Stadt im Mittelalter“ wurde gefördert durch die NRW-Stiftung.

Version 2 „Jüdisches Leben in Deutschland“

Eindrücke von der zweiten Version: „MiQua…op Jöck! Jüdisches Leben in Deutschland“. © mindandvision GmbH

Das Veranstaltungsjahr 2021, in dem 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland von 321 bis heute gefeiert werden und das pandemiebedingt 2022 fortgeführt wird, bot den Rahmen für eine neue Version des MiQua…op Jöck!, die vielfältige Bildungsarbeit und Formate der aufsuchenden, kulturellen Bildungsarbeit für verschiedene Zielgruppen und an unterschiedlichen Orten zum Thema „Jüdisches Leben in Deutschland“ ermöglicht: MoJ_JLID.

Das MoJ_JLID fördert eine aktive Auseinandersetzung mit der jüdischen Geschichte und Kultur als Teil der Geschichte Kölns und Deutschlands. Das gebaute Möbel ist wie auch die erste Version durch seine mobile Konstruktion an unterschiedlichen Orten einsetzbar. Eine Besonderheit: Das Interaktionskonzept aus analogen und digitalen Inhalten, u. a. Virtual-Reality (eine Station, die von den Kolleg*innen von TimeRide GmbH entwickelt wurde) kann individuell an Zielgruppen und Einsatzorte angepasst werden. Das Projekt bietet vielfältige Perspektiven sowohl auf die jüdische Vergangenheit als auch die Gegenwart. Abwechslungsreiche Zugänge und der Einsatz multimedialer Elemente schaffen Anknüpfungspunkte für diverse Zielgruppen und deren Partizipation unabhängig von Vorwissen.

Das Projekt wurde mithilfe einer Förderung durch den Verein 321-2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland, die Staatskanzlei NRW sowie den Landschaftsverband Rheinland realisiert.

Du möchtest MiQua…op Jöck! kennenlernen und hast Interesse, das Projekt in Deinem Unterricht zu nutzen? Wir stehen gerne für Rückfragen zur Verfügung und freuen uns auf Deine Anfrage per Mail an unsere Ansprechpersonen oder über das Kontaktformular auf dieser Seite.

Dr. Jens Scholten
Wissenschaftlicher Referent Bildung & Vermittlung
MiQua. LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln
jens.scholten@lvr.de

Samantha Bornheim, M. A.
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
MiQua-Freunde e. V.
samantha.bornheim@miqua-freunde.koeln