Eröffnet!

Am 24. September war es soweit: das MiQua konnte seine erste Wechselausstellung eröffnen! Der Amsterdam Machsor wird als Gemeinschaftsproduktion des MiQua, des Joods Historisch Museum Amsterdam und dem Wallraf-Richartz-Museum noch bis zum 12. Januar 2020 im Wallraf zu sehen sein.

Im Bild zu sehen sind Vertreter*innen der beteiligten Institutionen (v.l.n.r.): Dr. Marcus Dekiert (Direktor Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud), Dr. Thomas Otten (MiQua. LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln), Susanne Laugwitz-Aulbach (Beigeordnete für Kunst und Kultur der Stadt Köln), Prof. Dr. Emile Schrijver (Generaldirektor Joods Historisch Museum und Joods Cultureel Kwartier, Amsterdam), Frederik de Wal (Ausstellungsdesigner, Amsterdam), Anne Henk-Hollstein (Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland), Ulrike Lubek (LVR-Direktorin), Horst Grosspeter (C.L. Grosspeter Stiftung), Prof. Dr. Frank Druffner (stellv. Generalsekretär Kulturstiftung der Länder), Milena Karabaic (LVR-Dezernentin für Kultur und Landschaftliche Kulturpflege), Norbert Minwegen (Leiter Unternehmenskommunikation Sparkasse KölnBonn), Dr. Hildegard Kaluza (Abteilungsleiterin „Kultur“ im Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und Dr. Martin Hoernes (Generalsekretär Ernst von Siemens Kunststiftung). Foto: Annette Hiller / LVR-ZMB

Rund 200 Gäste kamen, um mit uns dieses Ereignis, die Rückkehr des Machsor an dessen Ursprungsort zu feiern. Herr Dr. Dekiert begrüßte die Anwesenden als Hausherr. Frau Laugwitz-Aulbach als Beigeordnete der Stadt Köln für Kunst und Kultur sowie Frau Henk-Hollstein als Vorsitzende der Landschaftsversammlung hoben den Anlass und die Kooperation zwischen Stadt und LVR hervor. Prof. Dr. Emile Schrijver, der Generaldirektor des Joods Historisch Museum hielt einen einführenden Vortrag zum Machsor, der das Manuskript noch einmal eindrücklich in seine Geschichte einbettete und seine hohe Bedeutung für die deutsch-europäische Geschichte unterstrich. Den gemeinsamen Ankauf von LVR und Joods Historischem Museum im Jahr 2017 legte er als beispielhaftes Projekt europäischer Zusammenarbeit dar. Unser Direktor Dr. Thomas Otten führte durch den Abend und entließ die Anwesenden nach dem Vortrag in die Ausstellung.

Der Amsterdam Machsor ist eine hebräische Handschrift aus dem Mittelalter. Das Foto zeigt das Manuskript aufgeschlagen in der Vitrine liegend. Im Hintergrund sind Teile der Ausstellungsarchitektur erkennbar.
Der Amsterdam Machsor wird derzeit im Wallraf-Richartz-Museum präsentiert. Foto: Annette Hiller / LVR-ZMB

Eingebettet in eine gesamtheitliche Ausstellungsarchitektur ist der Machsor das Zentrum des Raumes im zweiten Stock des Museums. Umgeben von einer runden Wand werden hier unterschiedliche Aspekte aus der Geschichte, Liturgie und Herstellung des Manuskriptes erläutert. Tablets bieten die Möglichkeit, sich digital durch den gesamten Machsor zu blättern. Eines der beiden Raumfenster ist ebenso thematisch in die Ausstellung eingebunden, denn von hier bietet sich den Besucher*innen ein besonderer Blick auf das Baugelände des MiQua, den Dom und das Rathaus. Kleine Texte an runden Gucklöchern vermitteln die gegenwärtige Stadtarchitektur und die jüdische Geschichte des Ortes.

Ein Mann blickt durch Gucklöcher des beklebten Fensters auf die Baustelle des MiQua und damit auf das Gelände des mittelalterlichen jüdischen Viertels.
Im Rahmen der Ausstellung zum Amsterdam Machsor wurde das Fenster mit Folie beklebt. Einzelne Aussparungen bieten einen einzigartigen Blick auf die Baustelle des MiQua und zusätzliche Informationen. Foto: Sharon Nathan / LVR

Der Abend klang mit vielen anregenden Gesprächen im Foyer des Wallraf-Richartz-Museums aus. Wir haben uns besonders gefreut, dass die Förderer, die den Ankauf des Machsor möglich gemacht haben, so zahlreich an diesem Abend vertreten waren.

Besuchen Sie die Ausstellung „Der Amsterdam Machsor – Ein Schatz kehrt heim“ bis 12. Januar 2020 im Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud und sehen auch Sie diese prächtige Handschrift aus nächster Nähe.

Ein Beitrag von Dr. Christiane Twiehaus, Abteilungsleitung Jüdische Geschichte und Kultur im MiQua.

3 Kommentare Gib deinen ab

  1. Johannes Wachten sagt:

    Herzlichen Glückwunsch!

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  2. Dr. Johannes Wachten sagt:

    Die Gemeinde, die diesen Machsor benutzte, wurde zum 1. Oktober 1424 der Stadt Köln „für immer“ verwiesen. Damit erfolgt die Veröffentlichung des Twiehaus’schen Beitrags fast pünktlich zum 595. Jahrestag dieser Vertreibung, was sich als kleine, wenn auch späte Genugtuung sehen lässt.

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